Was passiert beim Fasten

Während der Fastenzeit stellt der Körper von äußere auf innere Ernährung um. Dabei bedient er sich an den körpereigenen Reserven. Damit nicht alle Reserven auf einmal verbraucht sind, schraubt der Körper seinen Energiebedarf um circa 20 Prozent runter.

Als Erstes bedient sich der Körper an den Zuckerreserven aus der Leber. Ohne Nachschub sind diese bereits nach einem Tag verbraucht. Das kann erstmal dazu führen, dass Stresshormone den Körper kurzzeitig durchfluten. Der Körper bedient sich danach an den Eiweißreserven aus dem Verdauungstrakt und der Muskulatur (daher auch der Muskelabbau beim Fasten). Anschließend nimmt sich der Körper die Fettreserven vor. In der Leber werden die Fettreserven dann in sogenannte Ketone umgewandelt.

Ketone übernehmen die Rolle der Glukose und versorgen den Körper nun mit ausreichend Energie. Zudem schützen Sie die Nervenzellen und erneuern die Gehirnzellen. Die Ketonkörper sind ebenfalls für den schlechten Geruch während des Fastens mit verantwortlich: Neben den Giftstoffen die der Körper während des Fastens ausscheidet, werden die bei der Fettverbrennung entstandenen Ketonkörper ebenfalls über Schweiß und Atem entsorgt.

Nach circa drei Tagen sollte der Körper sich gewöhnt und der Stoffwechsel sich entsprechend umgestellt haben. Dies macht sich vor allem durch das sogenannte Fasten-High bemerkbar. Bei einem Nahrungsentzug produziert das Hirn mehr von dem Glückshormon Serotonin. Serotonin wirkt euphorisierend, schmerzhemmend und antidepressiv. Hält der Nahrungsentzug über mehrere Tage an, bleibt das Serotonin länger im Blut. Das Glücksgefühl wird dadurch verstärkt. Forscher vermuten, dass diese Veranlagung auf die Evolution zurückzuführen sei: Bei der Nahrungssuche mussten die Menschen damals leistungsfähig bleiben.