Fastenarten

Suppenfasten

Suppenfasten ist eine Fastenart die sich besonders für Fasten-Anfänger, dünne Menschen die schnell frieren und Senioren eignet. Neben Fastensuppen sind frisch gepresste Säfte, ungesüßte Kräutertees und Wasser erlaubt. Suppenfasten bietet eine sanfte Alternative zum Basenfasten oder Buchinger Heilfasten.

Beim Suppenfasten werden täglich drei frische basische Fastensuppen verzehrt. Eine Mahlzeit besteht aus 1-2 Tellern Obst-, Gemüse- oder Hafercremesuppe. Ergänzt werden die Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit. Erlaubt sind Wasser, ungesüßte Kräutertees und frisch gepresste Säfte.

Beim Suppenfasten muss nicht, anders als beim Buchinger Heilfasten, auf Kohlenhydrate verzichtet werden. Das heißt mit anderen Worten mehr Energie für den Tag. Da viele Gemüsesuppen sättigen, muss auch während der Fastenzeit nicht stark gehungert werden. Zudem hat Suppe einen wärmenden Effekt. Dies kommt Menschen die generell schnell frieren zugute und wirkt dem Fastenfrieren entgegen. Da sich die Fastensuppen kaltstellen und aufwärmen lassen, eignet sich Suppenfasten vor allem für Berufstätige.

Basenfasten

Basenfasten ist eine der beliebtesten Fastenarten. Beim Basenfasten geht es in erster Linie darum, den Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen während der Körper auf sanfte Art entgiftet. Sowohl Säuren als auch Basen entstehen bei der Verdauung. Obwohl der Körper sowohl beide Stoffe benötigt, können bei einer permanenten Übersäuerung Krankheiten und andere diverse Beschwerden wie Diabetes, Osteoporose oder Hautunreinheiten entstehen. Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist daher die Basis für unsere Gesundheit. Das optimale Basen-Säure-Verhältnis ist 80:20.

Beim Basenfasten kommen ausschließlich qualitativ hochwertige basische Lebensmittel auf den Teller. Säurebildner werden während der Fastenkur komplett weggelassen. Der Körper neutralisiert Säuren und scheidet sie aus, während er Basen aufnimmt. Um die Pufferorgane ordentlich durchzuspülen und die Ausscheidung von Giftstoffen zu fördern, sollten mindestens 2,5 Liter pro Tag getrunken werden. Dabei sollten ausschließlich Wasser und Kräutertees getrunken werden. Basenfasten ist deshalb so beliebt, weil drei Mahlzeiten bestehend aus fester Nahrung erlaubt sind. Da auch Kohlenhydrate erlaubt sind, bleibt die körperliche Leistungsfähigkeit beim Basenfasten nahezu bestehen.

Buchinger Heilfasten

Das Buchinger Heilfasten wurde vom deutschen Arzt Dr. Otto Buchinger ins Leben gerufen. Er gilt als Vater des Heilfastens. Berühmt wurden Dr. Otto Buchinger und das Heilfasten nachdem er sich selbst von seinem Gelenkrheuma befreite, indem er 19 Tage lang fastete. 1920 gründete er in Witzenhausen die erste Fastenklinik Deutschlands, welche später nach Bad Pyrmont zog. Neben der noch bis heute bestehenden Fastenklinik existiert noch eine zweite Fastenklinik in Überlingen am Bodensee. 1935 erschien sein erstes Buch Heilfasten und seine Hilfsmethoden. Wer Dr. Otto Buchingers Werke gelesen hat, merkt schnell, dass Fasten seiner Ansicht nach mehr als nur der Verzicht auf Nahrung war. Fasten sah er viel mehr als Reinigungsprozess von Körper, Geist und Seele. Das Heilfasten nach Buchinger ist bis heute eine beliebte und viel eingesetzte Methode zur Prävention und Linderung diverser Krankheiten und Beschwerden wie Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, chronische Entzündungen oder Gelenkschmerzen.

Erlaubt sind beim Buchinger Heilfasten Gemüsebrühen, frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte sowie ausreichend Wasser und ungesüßte Kräutertees. Die Kalorien werden dabei auf 250-500 kcal pro Tag runtergeschraubt. Genussmittel wie Alkohol und Nikotin sind verboten. Eingeleitet wird die Fastenkur mit der Darmreinigung, um den Körper schon mal vor zu sanieren und dem Stoffwechsel zu signalisieren, dass er nun langsam auf innere Ernährung umstellen muss. Meist wird dafür Glaubersalz verwendet. Obwohl das Heilfasten nach Buchinger viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringt, sollte, so wahr man sich nicht unter fachlicher Aufsicht befindet, die Fastenzeit maximal zwei Wochen betragen.

Intervallfasten

Intervallfasten zählt zu den moderneren Fastenarten, erfreut sich aber höchster Beliebtheit. Intervallfasten kennt man auch unter den Namen intermittierendes Fasten, Teilzeitfasten oder Star-Diät. Der letzte Begriff trifft nicht ganz zu: Zwar stimmt es, dass Intervallfasten besonders auf Gewichtsabnahme abzielt, dennoch handelt es sich um eine Fastenmethode und keine reine Diät. Intervallfasten bedeutet nichts anderes als Fasten auf Zeit.

Es gibt mehrere Ausführungen des Intervallfastens. Diese unterscheiden sich alle in den zeitlichen Abständen zwischen Essen und Fasten. Die bekannteste Intervallfasten-Methode ist die 16:8-Methode. Bei dieser Fastenmethode darf 16 Stunden lang nichts gegessen, sondern nur getrunken werden. In den restlichen 8 Stunden des Tages darf nach Belieben viel gegessen werden. Dabei müssen keine Kalorien gezählt werden. Bei einer anderen beliebten Variante des Intervallfastens, der 5:2-Methode, darf sogar 5 Tage in der Woche ganz normal weitergegessen werden. An den restlichen 2 Tagen der Woche dürfen die Kalorien bei Frauen 500 kcal, und bei Männern 600 kcal nicht überschreiten. Natürlich sollte man sich auch beim Intervallfasten nur von Gesundem ernähren und ausschließlich Wasser und Kräutertees trinken. Gerne wird diese Fastenart mit Sport kombiniert, um noch schneller Abnehm-Erfolge erzielen zu können. Der Jo-Jo-Effekt ist beim Intervallfasten von allen Fastenmethoden am geringsten. Intervallfasten eignet sich vor allem für Berufstätige.

Teefasten/Wasserfasten

Teefasten und Wasserfasten ähneln sich sehr stark. Sie unterscheiden sich lediglich darin, dass, wie der Name schon sagt, entweder nur (ungesüßte Kräuter-)Tee oder stilles Wasser erlaubt sind (mindestens 3 Liter pro Tag). Auf Nahrung wird komplett verzichtet. Diese Fastenmethoden werden daher auch Null-Diät genannt. Selbst wenn der Alternativname es vermuten lässt, handelt es sich beim Tee- bzw. Wasserfasten um keine Diät, sondern Fastenmethode. Es handelt sich hierbei nicht nur um die reinste, sondern auch strikteste Form des Fastens. Deshalb sollte Tee- oder Wasserfasten sollte keineswegs von Unerfahrenen, und nur nach vorheriger Absprache mit einem Arzt durchgeführt werden. Diese Fastenkur sollte nicht länger als 5 Tage dauern.

Ziel dieser Art zu Fasten ist die Reinigung und Entgiftung des Körpers auf reine Art uns Weise. Die Darmreinigung zu Beginn dieser Fastenkur ist daher fester Bestandteil. Natürlich nimmt man während des Tee- oder Wasserfastens auch stark ab, wobei dies nur ein kurzer Nebeneffekt ist, da der Jo-Jo-Effekt nach der Fastenkur unmittelbar einschlägt.

Hildegard Fasten

Hildegard von Bingen war eine im Hochmittelalter lebende Benediktinerin. Ihre Fastenkur diente nicht nur der körperlichen Reinigung, sondern auch der inneren Einkehr. Die Fastenmethode nach Hildegard von Bingen basieren auf hauptsächlich aus Dinkel bestehende Kost. Ebenfalls gehören Gemüse, Kräuter und Gewürze aber auch Obst zur Fastenkur. Es sind drei Mahlzeiten am Tag erlaubt. Die erste Mahlzeit sollte warm verzehrt werden. Wie bei den meisten Fastenmethoden sind ausschließlich Wasser und Kräutertees erlaubt. Fasten nach Hildegard von Bingen erfreut sich bis heute hoher Beliebtheit.

F. X. Mayr-Kur

Die F. X. Mayr-Kur wurde vom österreichischen Arzt Dr. Franz Xaver Mayr erfunden. Seine Fastenmethode ist auch als Milch-Semmel-Kur bekannt. Er erkannte, wie die Gesundheit und der Darm unmittelbar im Verhältnis standen. Wesentliches Ziel dieser Fastenkur ist die Entgiftung und Entsäuerung des Körpers sowie die Steigerung der Gesundheit durch Sanierung des Darms.

Die F. X. Mayr-Kur ist relativ einfach anzuwenden. Bei dieser Fastenkur werden morgens und mittags jeweils ein altbackenes Brötchen verzehrt. Dabei spielt es keine Rolle, ob Weizen oder Dinkel. Abends werden nur zwei Tassen ungesüßten Kräutertee getrunken. Ein Brötchen dazu wäre erlaubt. Das Wichtigste ist hierbei das Kauen. Jeder Bissen sollte 30-40 Mal gekaut, und mit ¼ bis ½ Liter Milch hinuntergespült werden. Dadurch wird die Nahrung entsprechend vorverdaut. Getrunken werden dürfen nur Wasser und ungesüßte Kräutertees. Am ersten Fastentag wird die Fastenkur mit der Darmreinigung eingeleitet.

Schrothkur

Die Schrothkur ist eine Fastenkur und ein Naturheilverfahren welches von Johannes Schroth, einem deutschen Fuhrmann, ins Leben gerufen wurde. Ziel der Schrothkur ist es den Körper zu entgiften und entsäuern sowie die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Der kleine aber positive Nebeneffekt der Schrothkur ist die Gewichtsabnahme.

Die Schrothkur ist in vier Grundprinzipien eingeteilt:

Die Schroth'sche Trinkverordnung ist die Hauptsäule der Schorthkur. Die Schrothkur ist in Trink- und Trockentage eingeteilt. An den Trinktagen soll bis zum 1,5 Liter getrunken werden. Erlaubt sind neben Wasser und ungesüßten Kräutertees auch frisch gepresste Obstsäfte und trockene Weine. An den Trockentagen sind morgens zwei Tassen Tee und abends ein Glas frisch gepresster Obstsaft erlaubt. Der Wechsel zwischen Trink- und Trockentagen soll laut Johannes Schroth Giftstoffe aus dem Gewebe spülen und die Selbstheilungskräfte aktivieren. Die Schrothkur ist in vier Trinktage und drei Trockentage eingeteilt. Die Trockentage sollen bewirken, dass das Blut verdickt und Giftstoffe bindet, so dass diese während der Trinktage ausgespült werden können. Die Schrothkur wurde aber mittlerweile so angepasst, dass an den Trockentagen auch mehr getrunken werden darf.

Die Schroth'sche Diät: Nach dem Prinzip der Schroth'schen Diät besteht die Nahrung aus basischer Kost mit hohem Kohlenhydratgehalt und geringem Salz-, Fett- und Eiweißanteil. Dabei handelt es sich um eine Mischkost aus Gemüse, Kompott, Reis, Brei und trockenen Brötchen. Die Kalorien werden auf circa 600 kcal reduziert.

Die Schroth'sche Packung: Unter Schroth'sche Packung versteht man feuchte Ganzkörperwickel, welche meistens aus Leinen bestehen. Diese werden morgens, nach einer Tasse Kräutertee, aufgelegt. Der Körper wird dadurch erhitzt, was die Durchblutung und den Stoffwechsel anregt. Dadurch, und durch das Schwitzen, wird die Ausscheidung von Giftstoffen zusätzlich gefördert. Die Schroth'sche Packung soll circa zwei Stunden draufbleiben.

Ruhe und Bewegung: Obwohl sowohl Ruhe als auch Bewegung Teil einer jeder Fastenkur sein sollte, zählt dies bei der Schrothkur als extra Säule. Während der Schrothkur soll der Stoffwechsel angeregt, und das seelische Wohlbefinden gesteigert werden. Yoga, Wandern, Massagen oder Wassergymnastik tragen aktiv zur Schrothkur bei.

Molkefasten

Beim Molkefasten werden alle drei Tagesmahlzeiten durch circa 1,5 Liter Molke ersetzt. Daneben sollten ausreichend Wasser und ausgewählte Tees wie Weißdorn, Löwenzahn, oder Brennnessel getrunken werden. Auf feste Nahrung wird gänzlich verzichtet. Ebenso verboten sind Genussmittel wie Kaffee, Nikotin oder Alkohol.

Wie bei allen Heilfastenmethoden steht auch beim Molkefasten die Entgiftung des Körpers im Vordergrund. Die in der Molke enthaltene Milchsäure sowie der Milchzucker haben einen positiven Effekt auf die Darmfunktion. Dadurch wird die Ausscheidung von Giftstoffen über den Darm gefördert. Molkefasten stärkt zudem das Immunsystem und wirkt dem Muskelabbau, welcher durch die verringerten Nahrungszufuhr entsteht, durch den hohen Proteingehalt entgegen.